Sage Office Line & Sage 100 Produkt BlogIT-Trends 20/21

Welche IT-Trends das kommende Jahr bestimmen werden und welche Themen Unternehmen und Entwickler in den kommenden Monaten ins Auge fassen sollten, fasst Oliver Henrich, Vice President Product Engineering Central Europe bei Sage pünktlich zum Jahresende zusammen.

Hybrid Cloud
Rund 73 Prozent der deutschen Unternehmen setzen laut Cloud Monitor 2019 bereits auf cloud-basierte IT-Infrastrukturen. Hybride Architekturen, also der Mix aus On-Premise-Anwendungen und cloud-basierten Applikationen, gewinnen hierbei zunehmend an Bedeutung. Hybrid-Cloud-Modelle sind für viele Unternehmen ein sanfterer Einstieg ins Cloud Computing, da sie auf diese Weise bestehende, desktop-basierte IT-Infrastrukturen weiterverwenden und gleichzeitig cloud-basierte Anwendungen wie Office 365 oder Online-Bezahlservices in ihre Software integrieren können. Betriebe müssen so nicht alle Daten auf einmal in die Cloud geben, sondern können diese Migration Schritt für Schritt angehen.

Private Cloud Hosting spielt in diesem Zusammenhang ebenfalls eine wichtige Rolle, besonders wenn es darum geht, sensible Daten, etwa aus dem HR-Bereich, bestmöglich zu schützen, aber gleichzeitig IT-Administrationsaufwand einzusparen. Unternehmen haben damit die Möglichkeit, Daten in ein externes Rechenzentrum auszulagern und das gesamte technische Handling in die Hände eines professionellen Hosting Service Providers zu geben, und gleichzeitig für maximale Vertraulichkeit der Informationen zu sorgen, da in einem Private-Cloud-Umfeld nur der Eigentümer der Daten selbst Zugriff darauf hat, beispielsweise durch einen VPN-Zugang. „Wir sehen im Bereich der Cloud ein deutlich zweistelliges Wachstum. Für viele deutsche Unternehmen ist der sofortige und gesamtheitliche Umstieg auf eine Public Cloud jedoch zu schnell. Daher sind hybride Cloud-Modelle ein wichtiges Thema für 2020“, erklärt Henrich.

Data Analytics
Durch die enorme Zunahme neuer Technologien, darunter auch Cloud-Anwendungen, werden Informationsdichte und Wettbewerbsdruck immer größer. Um trotz dieser wachsenden Komplexität die richtigen Entscheidungen treffen zu können, sollten Unternehmen sich auf fundierte Daten und deren Auswertung stützen. Daher kommt dem Thema Data Analytics sowie Business Intelligence (BI) eine wichtige Bedeutung zu. Unternehmen werden Rohdaten künftig immer strategischer untersuchen, um Schlussfolgerungen ziehen zu können, die Entscheidungsfindung und Geschäftserfolg fördern. „Da die Datenmengen, die hierfür genutzt werden, unaufhörlich zunehmen, wächst auch die Zuverlässigkeit der Auswertungen“, sagt Henrich. Mit Predictive Analytics als Teilbereich der Data Analytics könnten Unternehmen auf Basis von Datenmodellen darüber hinaus verlässliche Vorhersagen treffen, wie sich ein Bereich in Zukunft entwickelt. Statt nur bereits bestehende Situationen zu analysieren, gehe es also vermehrt um datenbasierte Prognosen, wo auch Ansätze des Maschinellen Lernens oder Simulationsverfahren zum Tragen kämen, so Henrich.

DevOps
Eine weitere Entwicklung, die 2020 an Fahrt aufnehmen wird, ist laut Sage das Thema DevOps. Der Ursprungsgedanke von DevOps ist es, Entwicklung (Development), IT-Abläufe (Operations) und Qualitätssicherung enger zusammenzubringen. Zugleich tragen DevOps dazu bei, die Qualität der Software, die Geschwindigkeit der Entwicklung und der Auslieferung sowie das Miteinander der beteiligten internen und externen Teams zu optimieren. Cloud-Umgebungen können dabei helfen, Abläufe in diesem Bereich noch agiler zu machen, da in einem entsprechenden Umfeld beispielsweise die Entwicklung und die Tests der Anwendungen parallel stattfinden können. Henrich rät daher, DevOps im Cloud-Zusammenhang noch viel weiter zu fassen und im Eingang mit einem kulturellen Wandel zu begreifen. Damit in der Cloud interne und externe Entwicklerteams zusammenarbeiten könnten, müsse eine Infrastruktur geschaffen werden, die diese Teams unterstützt – beispielsweise indem Software-Hersteller entsprechende ISV-Plattformen zum Community-Management mit externen Entwicklern implementieren.

Energieeffiziente Software
Nachhaltigkeit ist im Kontext von Software-Anwendungen ein noch recht neues Thema: „Noch gibt es für Software kein Nachhaltigkeitssiegel, das zeigt, wie energieeffizient eine Lösung arbeitet. Unternehmen können ihre Lösungsanbieter aber danach fragen, welche Vorkehrungen die Entwicklungsabteilung beispielsweise getroffen hat, um einen Anstieg des Ressourcenbedarfs nach Updates verlässlich einzudämmen“, rät Henrich. Bislang steht nur die Energieeffizienz der Hardware, also der Rechner, Server und der damit verbundenen Infrastruktur, etwa den Kühlsystemen, wesentlich mehr im Vordergrund. Dabei können auch weniger CPU-intensive und damit ressourcenschonende Software-Architekturen dazu beitragen, Rechenzentren nachhaltiger zu machen. Beispielsweise beeinflusst die Art und Weise, wie ein Programm etwa auf gespeicherte Daten zugreift, den Energieverbrauch einer Rechnereinheit signifikant. Wenn es nun gelingt, Redundanzen zu vermeiden und Speicherzugriffe nur auf das Nötigste zu beschränken, kann die Ressourceneffizienz der Anwendung spürbar verbessert werden. Datendopplungen lassen sich am einfachsten durch eine konsolidierte Datenbankbasis vermeiden.

Security by Design
Im Cloud-Zeitalter spielt insbesondere die Sicherheit der IT-Anwendungen eine wichtige Rolle. Security by Design ist eine Möglichkeit, hier für zusätzliches Vertrauen zu sorgen, indem die Sicherheitsanforderungen an die Software bereits ganz am Anfang, auf der Design-Ebene, Berücksichtigung findet. Das Thema IT-Sicherheit ist in diesem Zusammenhang von Beginn an tief in die Software-Entwicklung integriert und begleitet den gesamten Entwicklungsprozess. „Wir sprechen hier von einem Security Development Lifecycle. Dabei werden vor allem Gebote, Verbote, Tipps und Handlungsanweisungen formuliert, die einen sicheren Umgang mit der Lösung fördern“, führt Henrich aus.

Schwerpunkte für Unternehmen

Von den genannten fünf Trends werden vor allem die Themen Hybrid Cloud und Data Analytics die technische Agenda bestimmen, ist Oliver Henrich überzeugt: „Diese Trends würden die Kunden zweifelsohne am meisten beschäftigen, da sie bereits heute einen starken Praxisbezug hätten. Deshalb hätten auch viele Unternehmen bereits entsprechende Anwendungen und Infrastrukturen implementiert, und im Jahr 2020 wird die Anzahl dieser Anwender noch weiter steigen.“

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