01. April 2020
Cloudcomputing wächst in Deutschland so stark wie nie: Im Jahr 2019 haben bereits 73 % der Unternehmen Rechenleistungen aus der Cloud genutzt. Das ist aber nur ein interessantes Ergebnis einer Umfrage der Bitkom im Auftrag des Beratungshauses KPMG AG.
Die deutschlandweite Umfrage unter 553 Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern förderte auch diese Erkenntnisse zutage: Zusätzliche 19 % planen oder diskutieren den Einsatz einer Cloud. Für nur 8% der Unternehmen ist die Cloud dagegen noch immer kein Thema. Noch ein Jahr zuvor hatten erst 66% der deutschen Unternehmen Cloudcomputing genutzt.
Treiber der Digitalisierung
57% der Cloudnutzer haben angegeben, dass der Cloudeinsatz einen großen Beitrag zur Digitalisierung des Unternehmens insgesamt leistet. Für die Digitalisierung interner Prozesse gaben dies 52% an. 24% gestehen dem Cloudcomputing einen großen Beitrag für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zu. Die Studie zeigt, dass für die Nutzer von Cloudanwendungen der Datenschutz das Top-Kriterium bei der Auswahl des entsprechenden Dienstleisters ist: 9 von 10 Unternehmen haben angegeben, dass für sie die Konformität mit der DSGVO bei Cloudlösungen unverzichtbar sei. Für 79% sei eine transparente Sicherheitsarchitektur essenziell. 76% sehen die Integrationsfähigkeit der Lösungen als unverzichtbar an. Auch die Standortfrage beschäftigt die Cloudnutzer und – planer. Für jeweils zwei Drittel müsse sich der Hauptsitz des Cloudanbieters sowie des Rechenzentrums im Rechtsgebiet der EU befinden, so ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie.
Schnelle Skalierbarkeit
Das Clouddatennetz kann ein unternehmens- bzw. organisationsinternes Intranet (Private-Cloud Computing) oder das öffentliche Internet (Public-Cloud-Computing) sein. Laut der Studie haben im vergangenen Jahr 55 % der Unternehmen Privat-Cloud-Anwendungen genutzt, 35% haben auf Public-Cloud-Lösungen gesetzt. Zwar ist die Public Cloud im Vergleich zur Private Cloud noch nicht weit verbreitet, die Public Cloud Anwender machten jedoch größtenteils positive Erfahrungen. Für 80% der Anwender ist eine schnellere Skalierbarkeit ihrer IT-Leistungen entscheidend. Drei Viertel bestätigen eine Verbesserung beim ortsabhängigen Zugriff auf ihre IT. Für 54% hat die Public Cloud die eigene Datensicherheit verbessert. Jeder fünfte Anwender hat angegeben, dass durch die Public Cloud die IT Kosten gesunken sind.
Sicherheitsbedenken
Wer noch keine Public Cloud Lösungen einsetzt, sorgt sich vor allem um die Sicherheit seiner Daten. 73% der Nichtnutzer fürchten einen unberechtigten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten. Im Jahr zuvor haben nur 63 % diesen Grund genannt. 64% haben Angst vor Datenverlusten, jeder zweite Nichtnutzer vermutet eine unklare Rechtslage. Für 43% bestehen laut der Studie Zweifel an der Integrationsfähigkeit der Public-Cloud-Lösungen mit der internen IT. Die grundsätzliche Skepsis gegenüber der Public Cloud in den Unternehmen lasse allerdings weiter nach. Auch sei die Public Cloud laut den Befragten weniger anfällig für Sicherheitsvorfälle als die eigene IT im Unternehmen.